Eine persönliche Geschichte in Bezug auf meine Arbeit, die mich schon länger emotional belastet und die Geschichte einer Freundin über den Verlust eines Familienmitgliedes haben mich dazu bewogen, diesen Beitrag zu schreiben.
Negative Emotionen können fies und je nach persönlichen Erfahrungen sehr schmerzhaft sein. Manchmal überkommen sie einen schneller als man denkt und sie werden häufig von einer bestimmten Situation, einem bestimmten Menschen oder durch ein einschneidendes Ereignis verursacht.
Sie können einen langfristig sogar krank oder depressiv machen. Denn unsere Psyche ist bekanntlich eng mit unserem Körper verbunden.
Um dem entgegenzuwirken werde ich aufzeigen, wie Du in 3 Schritten diese Emotionen kanalisierst, um sie in produktive Energie umzuwandeln damit sie für Dich anstatt gegen Dich arbeiten.
Schritt 1: Die Erlaubnis für ihr Dasein
Negative Emotionen haben einen echt schlechten Ruf. Sie sind sehr unangenehm und können einem super viel Energie rauben. Antriebslosigkeit und Demotivation können weitere Folgen davon sein. Oftmals können sie sogar schmerzhaft wirken und Du willst sie am liebsten so oft und so lang es geht vermeiden. Viele Menschen tendieren deshalb dazu die Flucht zu ergreifen, indem sie sich mit sinnlosen Aktivitäten ablenken.
Was wir aber außer Acht lassen ist, dass alles seine Daseinsberechtigung hat. Ja, auch unangenehme und schmerzhafte Gefühle.
Denke nicht daran Dich dagegen zu wehren, so würdest Du sie nur stärken und sie würden Dich noch länger belasten. Diese Belastung raubt wiederum Deine Energie für wichtige Dinge in Deinem Leben.
Außerdem werden sie früher oder später einen Weg finden aus Deinem Inneren zu flüchten. Behalte Deine Kontrolle über sie, bevor sie die Kontrolle über Dich nehmen!
Wenn Du sie loswerden willst, gibt es im Grunde genommen nur einen Ausweg. Du musst sie zulassen. Du musst Deine Gefühle rauslassen, die Du mit „der einen Sache“ verbindest.
Und es ist ok, dass Du diese Emotionen hast. Lasse sie zu. Schreie, weine oder schreibe all Deine Wut, Frustration und Trauer auf ein Blatt Papier. Du darfst für Dich alleine schimpfen, fluchen und laut werden. Alles darf da sein, alles ist erlaubt (solange Du andere nicht damit verletzt).
Schritt 2: Die Erkenntnis über ihren Zweck
Alles darf da sein, weil alles seine Daseinsberechtigung hat. Schließlich haben diese Emotionen sich zum Ausdruck gebracht um Dir etwas mitzuteilen, dass irgendetwas nicht stimmt. Dass ein Teil in Dir verletzt ist oder sich in irgendeiner Art und Weise ungerecht behandelt fühlt.
Fühle in diese Gefühle hinein. Wo genau in Deinem Körper fühlst Du Schmerzen oder eine Schwere? Beschreibe am besten noch im Gedanken wie diese sich anfühlen und was diese mit Dir machen. Du wirst sofort eine Erleichterung feststellen können. Versprochen.
Diese negativen Emotionen möchten Dir eine Botschaft mitteilen – höre genau hin was das ist. Frage Dich im nächsten Schrittarum Du diese Gefühle hast. Was hat Dich konkret traurig gemacht und warum?
Du wirst vermutlich überraschenderweise oder vielleicht auch nicht, feststellen, dass die meisten Emotionen aus Deiner Kindheit stammen und Du diese wieder heute in einer ähnlichen Situation durchlebt hast. Ungerechte Behandlung, Vernachlässigung, Ablehnung, fehlende Zuneigung und Liebe etc. sind ein paar Beispiele davon. (Ich kann diese mehr in einem anderen Beitrag ausführen, wenn Du Lust hast mehr darüber zu lesen? )
Schritt 3: Die Transformation in Produktivität
Nachdem Du die ersten zwei Schritte erfolgreich durchlaufen hast, bist Du nun hier angekommen. Hier sollst Du Deine negativen Emotionen transformieren.
Mache Dir innerlich klar, dass Du für diese Emotionen nichts kannst. Wenn diese aus Deiner Kindheit stammen, dann ist es Zeit mit der bestimmten Situation Frieden zu schließen, indem Du Dich in einem ruhigen Umfeld vorstellst, a) wie Du als Erwachsene-Ich Dich für Dein Inneres Kind in dieser einen speziellen Situation einsetzt oder b) Du dem klar machst, dass die Annahme über eine bestimmte Sache falsch ist. Hier jeweils ein konkretes Beispiel:
a) Du setzt Dich für Dein inneres Kind ein
Ich wurde als Kind in der Grundschule einige Male von meinem damaligen Mathelehrer geschlagen. (Viele fragen wie :D: also mit einem Stock ganz streng und hart auf meine Hand.) Seitdem hatte ich immer Angst vor ihm und fühlte mich klein und machtlos Autoritäten gegenüber, bis ich in einer Meditation Frieden mit der Situation schloss.
Ich stellte mir vor, wie mein jetziges Ich zurück in diese bestimmte Situation ging und in diese eingriff, den Lehrer zur Rede stellte und mein damaliges Ich vom Unterricht genommen und nach Hause gebracht habe. Ich war somit der Situation nicht mehr machtlos ausgeliefert und habe so auch meinem inneren Kind zu verstehen gegeben, dass es nicht verdient hat, so behandelt zu werden. Ich fühle mich seitdem wieder selbstbewusster.
b) Du die Glaubenssätze Deines inneren Kindes revidierst
Jetzt eher ein allgemeines Beispiel 😀
Wenn die Eltern sehr viel arbeiten und wenig Zeit für Dich hatten, kann es sehr gut sein, dass Du einen Glaubenssatz entwickelst, dass sie Dich nicht lieben und Du nicht wichtig bist. Aus der Sicht als Erwachsene würdest Du die Sache heute vermutlich ganz anders sehen.
Hier kannst Du Dir zum Beispiel Dir selbst klar machen, dass es nicht so ist, sondern weil sie Dich zu sehr lieben und deshalb gut für Dich sorgen möchten damit Du sowohl damals als auch jetzt das Beste von allem bekommst. Die Absicht ist gut, auch wenn das damals nicht das war, was Du von ihnen gebraucht hast. Damit schließt Du sowohl den Frieden mit Dir selbst als auch mit Deinen Eltern. Das kann sich sehr befreiend anfühlen.
Es kann natürlich sein, dass das Problem auch im Außen liegt. Hier ist es dann wichtig, ähnlich wie oben, Dich für Dich selbst einzusetzen um das Gefühl oder das Problem zu lösen.
Spreche mit den Beteiligten, versuche herauszufinden woran es liegt. Ich weiß, dass es manchmal gar nicht so einfach ist.
Ich hatte vor kurzem so eine Situation. Bevor und nachdem ich die Beteiligten über das Problem und womit ich unzufrieden bin konfrontiert habe, hatte ich Angst die Wahrheit und mein wahres Empfinden auszusprechen. Weil es ihnen nicht gefallen könnteas ich sage und somit unsere Beziehung zerstört werden könnte. Da bemerkte ich, wie stark ich konditioniert wurde, mich immer so zu verhalten, wie man es von mir erwartete.
Als ich noch tiefer in die Angst rein ging, stellte ich fest, dass ich Angst vor Ablehnung habe. Angst nicht mehr aufgenommen zu werden, nicht mehr dazuzugehören. Das ist eine der existentiellen Ängste der Menschen. Das Streben nach sozialer Zugehörigkeit ist in uns Menschen angeboren.
Aber meine Erfahrung in einigen Fällen haben gezeigt, dass die richtigen, empathischen und bewussten Menschen mich verstanden und mich nicht abgelehnt haben. Also traue Dich und stehe für Dich und Deine Bedürfnisse ein!
„Es gibt viele Wege die eigenen negativen Emotionen zu verarbeiten. Der Edelste ist, diese in Produktivität umzuwandeln.“ – Yun
Im Schritt 1 oder Schritt 2 zu verharren, bringt weder Dein Leben noch das Leben anderer weiter. Du bleibst weiterhin traurig oder wütend = erzeugt keinen Mehrwert für Deine Freunde, Kollegen, Familie Du kannst ihnen weder helfen, noch sie für ihr eigenes Leben inspirieren.
Da jede Emotion mächtig ist und viel Energie besitzt, wäre es doch viel schöner diese in produktive Energie umzuwandeln, um etwas Gutes/Schönes zu tun und zu erschaffen, oder?
Frida Carlo hat mit ihrem gebrochenen Becken und Schmerz die Kunstwelt neu erschaffen und inspiriert. Eigentlich war es richtig traurig was mit ihr passiert war und dass sie ihr ganzes Leben in ihrem Bett verbringen musste. Aber sie hat ihr Leid und Schmerz in reine Kreativität umgewandelt, mit der sie die Welt und die Kunst bereicherte.
Franz Kafka pflegte eine sehr schwierige Beziehung zu seinem Vater. Seine Wut und Frustration seinem Vater gegenüber verarbeitet er in seinen literarischen Werken, die heute zu den Weltliteraturen gehören.
Elon Mask war ein Außenseiter gewesen und hat nach seinem Studium keinen Arbeitgeber gefunden, der ihn einstellen wollte. Anstatt sich geschlagen zu geben und traurig über sein Leben zu besinnen, hat er diese Energie genutzt, um etwas Sinnvolles zu schaffen. Heute ist er einer der einflussreichsten Menschen der Welt und trägt viel zur Entwicklung und Verbesserung der Welt bei.
Unsere Emotionen sind mächtig. Nutze sie als Motor zur Erreichung Deiner Ziele und Visionen. Nutze sie als Antrieb zur Erfüllung Deiner Wünsche für Dein Leben und die Welt!
Du kannst zum Beispiel klein anfangen, indem Du Sport treibstm diese Emotionen zu kanalisieren. Was Du erreichen wirst, ist mehr Fitness, Ausgleich und Energie für weitere Umsetzungen und Ziele.
Womit würdest Du ansonsten anfangen um Deine negativen Emotionen sinnvoller einzusetzen?
Ich habe damit angefangen, indem ich diesen Beitrag geschrieben habe um meine negativen Emotionen in Produktivität umzuwandeln.
Happy Umsetzung!
In Liebe,
Yun