Das Jahr 2014 liegt jetzt genau 10 Tage zurück. Ein guter Zeitpunkt dieses noch einmal Revue passieren zu lassen. Beim Schreiben stelle ich jedoch fest, dass es mir äußerst schwer fällt die richtigen Worte für mein 2014 zu finden.
Das Jahr 2014 war zwar in Relation zu den vorangegangenen Jahren wenig ereignisreich (z.B. wenig Reisen), war aber trotzdem auf seine eigene Art und Weise spannend und ereignisvoll, gepaart mit vielen Tiefs und Hochs.
Wenn ich das Jahr mit ein paar Wörtern zusammenfassen würde, würde ich sagen, dass kraftraubend, nervenzerreißend, zugleich lacherfüllend und tränenreich mein 2014 nicht treffender beschreiben könnten.
Die Highlights
2014 fing prinzipiell sehr gut an, wie ich hier bereits berichtet habe. Auch genoss ich die ersten Monate in 2014 sehr. Von dem Treffen mit meinen Freunden am 1.1., den vielen wunderbaren Momenten und Gesprächen mit meinen Freunden, meiner neuen Arbeitsstelle bis hin zu meinen ersten Berlinalebesuchen, den zahlreichen Besuchen meiner Freundinnen und meiner Familie hier in Berlin und den kleinen Ausflügen nach Freiburg, Polen und Prag. Auch mein Geburtstag war eine sehr gelungene Überraschung von meinen zwei lieben Freundinnen (aka ehemaligen Mitbewohnerinnen oder einfach Marina und Sara). Ich war an diesem Tag total aus dem Häuschen und fühlte mich geliebt. Was möchte man eigentlich mehr? 😉 Besonders gefeiert habe ich meinen Geburtstag letztes Jahr nicht. Nach Feiern bin ich schon seit mindestens zwei Jahren nicht mehr zumute. Ach ja, und dann kam im Mai die legendäre Sushi-Überraschungsparty von mir und Sara für Marina! Es war ein unvergesslicher Abend mit vollgefühlten Bäuchen mit Sushis, Witzen und Fröhlichkeit im ganzen Haus. 🙂 Dann folgten mein erster, wunderbarer Karneval der Kulturen in Berlin im Sommer und die Sommergrillparty bei Bin. Nicht zu vergessen waren auch die vielen kulinarischen Kochsessions mit Lily, Zhang und co. Yam yam!
Die prekäre Situation
Wie es manchmal im Leben so ist: wo das Glück ist, ist auch das Leid nicht mehr weit entfernt. Na schön, so schlimm war es auch nicht. Aber die Situationen kippten trotzdem ab Juni ganz abrupt und unerwartet. Denn dann kam der Umzug des Jahres. Nach einer schon sehr mühsamen und stressvollen Suche nach einem geeigneten 2. (täglich nach der Arbeit mehrere Castings hinter einander) Hauptmieter um weiterhin in unserer geliebten 6er WG bleiben zu können, wurden wir letzten Endes ganz wider Erwarten aus unserer WG rausgeschmissen. Wir wurden aufgefordert innerhalb von zwei Tagen aus unserer WG auszuziehen. Verzweifelt standen wir da und am Ende unserer Nerven. Was nun? Was machen wir jetzt und wohin mit uns (wir waren in der Zeit zu 4.) und all unseren Sachen???? Ich werde den Tag des Umzuges niemals vergessen sowie die tatkräftigen Unterstützungen von meinem besten Freund und Julius! Ich wüsste nicht was wir ohne sie gemacht hätten. Eins ist aber ganz klar, ich stehe seit dem ganz tief in ihrer Schuld. Glücklicherweise hatten wir es geschafft. Ja, richtig! Wir hatten es geschafft!!! Frage mich nicht wie wir das gemacht haben (das war eine schwere Geburt), aber wir schafften es tatsächlich innerhalb von wenigen Stunden an einem brütendheißen Samstag eine Wohnung in Berlin, einer Stadt mit aussichtslosem Wohnungsmarkt zu finden. XD Noch nie war ich so erleichtert auch wenn die neue Wohnung nur eine vorrübergehende Bleibe für uns darstellte. Es folgte Ende Juli ein weiterer Umzug in meine eigenen vier Wände. Mit meiner letzten Energie, die nach dem drastischen Ereignis noch übrig geblieben ist, habe ich mein neues Nest mit Liebe und Komfort aufgebaut. Es ist mir sehr gut gelungen, muss ich sagen :). Bis zu sage und schreibe 3 Monaten habe ich allerdings gebraucht um wieder richtig zu Kräften zu kommen. :-/ Jetzt bin ich nun glücklich und zufrieden in meinem neuen Zuhause und mit voller Dankbarkeit für all die Hilfe und Unterstützungen, die ich in dieser Phase erhalten habe. An dieser Stelle nochmal ein großes Danke schön an die Helferlein, inbesondere an Lily und Zhang für ihre Hilfe an unzähligen Wochenenden in meiner Wohnung auch noch längst nach meinem Einzug!!
Das Ende von 2014 war überraschenderweise von vielen, wie sich aber am Ende herausstellte, bedeutungslosen Dates, geprägt und klang nach einer fröhlichen Familienzusammenkunft an Weihnachten ruhig jedoch unspektakulär aus.
Das Kommen-und-Gehen im Leben
So wie Tiefs und Hochs ein übliches Phänomen im Leben darstellt, gehört auch das Kommen-und-Gehen von Menschen und Dingen unabdingbar zum Leben dazu. Leicht sagt sich das Ganze. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass ich immer noch mit voller Mühe versuche mich mit diesem Gedanke anzufreunden und die negativen Veränderungen in meinem Leben so gut wie möglich zu akzeptieren.
Während einige liebevolles Richtung Ausgang aus meinem Leben nahm, finden sich zugleich einiges wunderbares den Zutritt zu meinem Leben.
Der größte Gewinn für mich im letzten Jahr sind ohne Frage ein paar neue Freundinnen mit denen ich mich sehr gut austauschen, zusammen über die lächerlichsten Dinge lachen kann 😀 und auf deren Hilfe ich bei Schwierigkeiten auf jeden Fall zählen kann. Es ist ein schönes Gefühl mit jemandem meine Sorgen, Probleme sowie Hoffnungen teilen zu können und gehört zu werden.
Mein schwerster Verlust gilt ebenfalls einem Menschen. Wir hatten mehr oder weniger viele indirekte Auseinandersetzungen gehabt. Viele Tränen wurden geflossen weil ich mich unverstanden und nicht respektiert fühlte. Es kam zudem im Sommer zu einem Vorfall, der mehr oder minder zum Auslöser eines großen Streits wurde. So entschied ich mich schweren Herzens unsere Freundschaft aufzugeben weil das Fass schlußendlich zum Überlaufen gebracht wurde und ich damals keine andere Lösung sah. So gingen ich und mein bester Freund von nun an unsere getrennten Wege. Ich bin normalerweise kein Mensch, der langjährige Freundschaften einfach so kündigt. Nein, falsch. Ich habe noch nie im meinem Leben Freundschaften von meiner Seite aus gekündigt. Ich blieb immer bis zum bitteren Ende und weit darüber hinaus. Oftmals werde ich von meinen Freunden als ein äußerst loyaler Mensch geschätzt, auf den sie sich 100 prozentig verlassen können. Abgesehen davon würde ich mich selbst auch als eine treue Freundin bezeichnen. Deshalb traf sowohl mich als auch vermutlich ihn diese Entscheidung sehr. Niemand hätte das jemals für möglich gehalten. Am aller wenigsten ich selbst. 🙁
Ich hatte das Glück, dass er damals nach Berlin nachgezogen ist. Denn nichts ist schöner, in einer großen fremden Stadt ein bekanntes vertrautes Gesicht zu sehen. Ich habe mich deswegen zu Beginn nicht allein gefühlt. Aber wir haben uns seit dem Vorfall und meiner Entscheidung nie wieder etwas von einander gehört und ich habe auch absolut kein Bedenken, dass wir uns mal zufällig über den Weg laufen würden. Dafür ist Berlin einfach zu groß und unser Lebensstil zu unterschiedlich dass wir uns in derselben Gegend oder Bar wieder begegnen würden. Nicht, dass ich ihn nicht gern sehen würde, ich denke vielmehr dass es einfach besonders unangenehm wäre ihn unter diesen Umständen wiederzutreffen. Ich vermisse ihn extrem. Ich weiß aber, dass er mich nicht vermisst. Aber was solls, das sind nun mal meine Gefühle für ihn und kann sie nicht leugnen egal was er für mich fühlt oder gefühlt hat. Manch einer würde das alles womöglich nicht verstehen und nicht nachvollziehen können wie sehr dies mir weh tut. Aber Menschen, die mich kennen, wissen, dass Freundschaft grundsätzlich einen sehr hohen Stellenwert für mich hat und auch die Freundschaft mit ihm etwas besonderes für mich war. Zu jenem Zeitpunkt war ich der festen Überzeugung, die Freundschaft zu kündigen die beste Lösung für all die Probleme wäre. Mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr so sicher ob wirklich richtig war. Aber das alles spielt jetzt keine Rolle mehr, weil es kein Zurück mehr gibt!
Wie würdet ihr euer 2014 beschreiben? Ist vielleicht auch etwas gravierendes oder einschneidendes in 2014 passiert?
Danke, dass ich dich in 2014 kennenlernen durfte
Schön, dich kennen gelernt zu haben. 🙂